Kollaboration
„Judenstempel“, Trondheim
© Jette Petersen / Jewish Museum Trondheim, Inv.-Nr.: JMT.G.00034
Der Stempel mit dem Buchstaben „J“ stammt aus der Polizeistation Strinda, heute ein Stadtteil von Trondheim. Bis zum 1. März 1942 mussten alle norwegischen Jüdinnen und Juden ihre Ausweise von der zuständigen Polizeistation mit einem roten „J“ abstempeln lassen. Damit wurde es leicht, Jüdinnen und Juden bei Kontrollen zu identifizieren. Die norwegische Polizei erstellte im Rahmen dieser Stempelaktion eine zentrale Kartothek der jüdischen Einwohner des Landes. Von den über 700 nach Auschwitz deportierten norwegischen Juden überlebten nur 26.
Der perfide Charakter der deutschen Gewaltherrschaft lag unter anderem darin, dass sie die Besatzungsgesellschaften in unterschiedlichem Maße und auf verschiedene Weise in ihre Verbrechen einbezog – oft durch Zwang, Druck oder ideelle und materielle Angebote zur aktiven Beteiligung. Dabei konnten die Besatzer sich unter anderem auf bestehenden Antisemitismus stützen.